"L'essentiel est invisible pour les yeux." / "Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." - Antoine de Saint-Exupéry
29.11.2015
Das Schulkonzert aus der Sicht einer „Stagehand“
Als Herr Schauss mir vor dem Schulkonzert erklärte, was zu tun sein wird, war ich ein bisschen verwirrt. Eine Menge Auftritte, mit wenig Zeit zum Auf-und Abbauen. Das sollte sich als große Herausforderung herausstellen. Dennoch hat es sich auf einer unglaublichen Art und Weise gelohnt.
Die Vorbereitung beider Konzerte war überwiegend ruhig, obwohl viel zu tun war: der Soundcheck für die Sänger und die Vorbereitung der Bühne.
Doch um 19:10 bricht das Chaos aus. Das Publikum wird in die Aula gelassen. Eine letzte Überprüfung, ob alles bereit ist und dann sucht man Bekannte oder Eltern, um mit denen noch ein bisschen zu reden. Um 19:30 ist es so weit. Jetzt geht’s los! Volle Konzentration! Das Licht geht aus und Herr Schauss kommt auf die Bühne, er nimmt das Mikrophon und spricht die Begrüßung. Jetzt muss alles laufen, keiner darf einen größeren Fehler machen, denn alle Musiker sind aufgeregt und nervös und verlassen sich auf die Technik.
Die meisten Auftritte fordern ein Mikrophon und einen Stuhl oder sogar einen Gitarrenverstärker, aber wenn die ehemaligen Schulbands dran sind, ist viel zu tun. Vor allem die Pausen sind schweißtreibend: Wir Jungens von der Technik müssen das Schlagzeug aus dem Keller hochbringen, die Instrumente aufbauen und die Mikrophone nochmal prüfen. Die Licht-und Tontechniker sind voll damit beschäftigt, die richtigen Playbacks zu finden, das passende Licht einzustellen und zu kontrollieren, wie laut die Mikrophone sind. Und – es klappt fast immer alles, wie wir es geprobt haben.
Der meiste Aufwand beim Aufbauen ist beim Auftritt der Experimentalkünstler Julia Mihaly und Rochus Aust. Die beiden haben sehr viel Material, was zum Teil auch schwer und kompliziert, wegen der Kabel, ist.
Das Beste daran, Bühnenarbeiter zu sein, ist, dass man die Aufführungen hautnah sehen darf und diese aus einer anderen Perspektive zu erblicken. Vor allem die Auftritte der ehemaligen Schulbands "Haltz Maul und Spiel" und "Naturally Wired" sind spektakulär, sowie die Solisten Josie Seehawer, Christopher Mathis, Mara Fritsche und Meli Konak und Marie Rauch und Merve Açkigöz, Anni Schleicher und Nico Schreiber. Bei Stakkato mische ich mich unter die Sänger und singe mit – sicher das letzte Mal mit meiner Schwester zusammen. Am Ende kommt unser Schulleiter auf die Bühne und bedankt sich bei Herrn Schauss und dieser wiederum bedankt sich bei den Künstlern und auch bei uns und die ganze Aula jubelt, klatscht und tobt. Uns ist es allen ganz heiß vor Anstrengung, Glück und Begeisterung.
Insgesamt fand ich und viele Zuschauer haben das bestätigt, dass diese Veranstaltung eines der besten und eines der emotionalsten Konzerte unter der Leitung von Herrn Schauss gewesen ist. Ich wollte nochmal allen danken, die mitgeholfen haben, allen aus dem Technik-Team und denen, die am Verkaufsstand waren, wo wir uns auch mal versorgten und vor allem unserem Musiklehrer Herrn Schauss. Was er für diese Schule getan hat, ist unglaublich und für mich wird es unvergesslich sein, dass ich diese Konzerte meist von hinter der Bühne oder vom Technikpult unterstützen durfte.
Oskar-Augustus Schleicher