Interview mit Herrn Klusmann
18.06.2015
Am 16.06.2015 besuchten wir, als Reporter des StennerJournals, unseren Schulleiter Herrn Klusmann. Wir durften ihm einige Fragen in Bezug auf seine lange Amtszeit an unserer Schule stellen und sprachen mit ihm in einem Interview mit viel Spaß darüber, dass er unsere Schule leider bald verlässt.
Friederike: Unsere erste Frage wäre dann erst einmal: Warum wollten Sie denn überhaupt Schulleiter an dieser Schule werden?
Herr Klusmann: Oh, das sind ja gleich mehrere Fragen in einem. Ich bin Lehrer geworden, weil ich ganz gerne dafür sorgen wollte, dass möglichst viele Kinder es gut haben in der Schule und guten Unterricht bekommen. Deshalb habe ich gedacht, wenn ich Schulleiter werde, dann weitet sich der Kreis derer, die ich beglücken kann, aus und so kann ich für mehr Kinder etwas Gutes tun. Außerdem bin ich Iserlohner, weshalb ich die Entwicklung an den Schulen mitbekommen habe und auch erfahren habe, dass hier am Gymnasium An der Stenner der Schulleiterposten frei wird.
Caroline: Und wie haben Sie sich gefühlt, als Sie das Amt des Schulleiters angetreten haben?
Herr Klusmann: Es war für mich am Anfang sehr aufregend. Ich kam ja aus Dortmund, da ich vorher dort an einer Schule tätig war, und kannte die Schule dort so gut wie auswendig. Hier das Stenner kannte ich aber noch gar nicht und habe mich gerade in der Anfangszeit auf meine damalige Sekretärin Frau Romberg verlassen, die schon sehr viel Erfahrung hatte. Denn damals war mein Stellvertreter Herr Lüblinghoff, der aber bloß drei Wochen mit mir zusammen gearbeitet hat, bevor er selbst Schulleiter in Hemer wurde. Da war ich schon etwas auf mich allein gestellt und froh über Frau Romberg, die mir noch den einen oder anderen Tipp geben konnte.
Friederike: Als Schulleiter hat man ja auch einige Aufgaben, was war denn Ihre Hauptaufgabe oder Ihre größte Aufgabe hier?
Herr Klusmann: Im Grunde ist man für alles zuständig und verantwortlich, was in der Schule passiert. Aber die Hauptsache ist, zu sehen, dass man neue Lehrer einstellt, dass möglichst wenig Unterricht ausfällt, dass die Verwaltung ordnungsgemäß abläuft und keine Fehler dabei passieren und dass in den Schülerlaufbahnen keiner unberechtigterweise sitzen bleibt. Natürlich vertritt man die Schule auch nach außen. Man sieht, dass das Schulgebäude erweitert und erneuert wird. In meiner Amtszeit haben wir zum Beispiel die Aula und die Mensa dazubekommen, außerdem haben wir unser Haus Zwei wieder bekommen.
Caroline: Und was war Ihre größte Herausforderung?
Herr Klusmann: Das weiß ich schon gar nicht mehr.
Friederike: Was war denn das Spektakulärste, was Sie hier erlebt haben?
Herr Klusmann: Es gab schon einige Sachen, die sehr bemerkenswert waren. Zum Beispiel, als wir zur Europaschule ernannt wurden, gab es sehr viele Vorbereitungen. Es war dann auch eine große Freude, als das alles geklappt hat. Eine spannende Sache war auch der Umstieg in den Ganztag, weil das ganz andere Herausforderungen waren.
Caroline: Und was werden Sie am meisten an dieser Schule vermissen?
Herr Klusmann: Die Schüler. Ich war fast mein ganzes Leben lang in der Schule und daher immer zusammen mit Schülern. Ich selber fühle mich auch noch überhaupt nicht alt und ich glaube das kommt daher, dass man immer mit jungen Leuten zu tun hat. Deshalb werde ich die Schüler wohl am meisten vermissen, aber natürlich auch das Kollegium und den runden Arbeitsablauf. Trotzdem gibt es auch schon einige Sachen, auf die ich mich freue.
Friederike: Sie haben ja fast Ihr ganzes Leben in der Schule verbracht, gibt es auch irgendetwas, was Sie so gar nicht vermissen werden?
Herr Klusmann: Natürlich gibt es manche Dinge, die mir an meiner Tätigkeit nicht so gut gefallen haben und nur pflichtmäßig erfüllt werden mussten.
Caroline: Haben Sie schon Pläne, was Sie machen wollen, wenn Sie nicht mehr Schulleiter sind?
Herr Klusmann: Ja, es gibt unendlich viele Dinge, die während dieser Zeit zu kurz gekommen sind, weil ich so viel Zeit für die Schule aufbringen musste. Ich will mein Haus endlich auf Vordermann bringen, den Garten richtig gestalten, endlich genügend Zeit zum Fahrradfahren haben und für meinen Sport. Außerdem liegt bei mir viel Rohmaterial herum und wartet darauf, zu vernünftigen Filmen zusammengeschnitten zu werden. Und die Familie freut sich ja auch, wenn ich mehr Zeit habe.
Friederike: Wie lange waren Sie jetzt genau Schulleiter?
Herr Klusmann: Fast 24 Jahre.
Friederike: Seit dem Sie Schulleiter sind, hat sich hier ja viel verändert. Wir haben die Mensa dazubekommen und sind Europaschule geworden. Gibt es irgendetwas, was der neue Schulleiter oder die neue Schulleiterin beachten sollte?
Herr Klusmann: Also es ist ja unglaublich viel an unserer Schule passiert: Wir haben einen Schwerpunkt Musik eingerichtet, wir sind sehr gut aufgestellt mit unseren internationalen Austauschmaßnahmen und Auslandspraktika. Wir sind momentan dabei den Schwerpunkt auch in der naturwissenschaftlichen Richtung zu bilden. Mich würde es sehr freuen, wenn der neue Schulleiter die bestehenden Dinge pflegt und an dem Schwerpunkt Naturwissenschaften weiterarbeitet, sodass wir als Schule für alle Schüler mit bestimmten Begabungen und Interessen das richtige Angebot haben. Damit wir nicht nur das standardmäßige anbieten, das war mir immer zu wenig.
Caroline: Und was würden Sie der Schule wünschen oder dem neuen Schulleiter noch mit auf den Weg geben?
Herr Klusmann: Ich würde mir wünschen, dass die Schule so einen guten Ruf in der Stadt Iserlohn behält und dass die Politik immer die an der Schule erbrachten Leistungen erkennt, damit die dementsprechende Förderung auch in den nächsten Jahren gegeben sein wird. Und dem neuen Schulleiter wünsche ich viel Glück, viel Durchhaltevermögen und starke Nerven.
Caroline und Friederike: Dann bedanken wir uns für das Interview mit Ihnen und wünschen Ihnen alles Gute!
Das Interview führten Friederike Herrmann und Caroline Bohle (beide aus dem Team StennerJournal).