Eindrucksvoller Aufenthalt in der Kulturhauptstadt Weimar
12.04.2019
Nachdem sich die beiden Deutschleistungskurse der elften Jahrgangsstufe bereits im Unterricht intensiv mit Johann Wolfgang von Goethe beschäftigt hatten, traten sie am Morgen des 7. Aprils eine zweitägige Studienfahrt in die Stadt Weimar an. Bei dieser wurden sie von den Lehrkräften Herrn Dr. Muny, Frau Westermann und Frau Holwe begleitet.
Kulturell betrachtet ist und war Weimar ein Ort der Inspiration vieler Künstler, so auch für Schiller und Eckermann. Goethe verbrachte die längste und letzte Zeit seines Lebens in der kleinen Stadt an der Ilm.
Das Programm bietet neben der Erkundung der Geschichte der Stadt Weimar, die eng mit der Lebensgeschichte und den Werken von Goethe verknüpft ist, den Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald.
Nach der Ankunft in der stadtnahen Jugendherberge besichtigten wir zuerst das Wohnhaus von Goethe, welches uns alle beeindruckte. Goethe hatte dieses bereits zu Lebzeiten für die Nachwelt vorbereitet, denn bereits damals wollten viele sein Haus besichtigen, um zu erfahren, wie er lebte und arbeitete.
Anschließend folgte eine Führung durch das Goethe-Nationalmuseum, welches an sein Wohnhaus angrenzt. Bei dieser erfuhren wir viel über Goethes Leben außerhalb seiner vier Wände. Er galt als „Genie“ seiner Zeit und folgte nicht nur seinem literarischem Talent, sondern auch dem zeichnerischen, politischen und naturwissenschaftlichen. In seinem Leben hatte Goethe viel Glück. Insbesondere durch zahlreiche Kontakte standen ihm viele Tore offen.
Im Anschluss hatten wir Zeit, die Stadt eigens zu erkunden, bevor eine ausgedehnte Stadtführung folgte. Es war interessant zu sehen, wie sich Weimar von Iserlohn unterscheidet. Eine Stadt, in der die Kunst, die Kultur, eine unfassbar große Rolle spielt. In der ganzen Stadt stehen zahlreiche Statuen von verschiedenen Persönlichkeiten verteilt, so zum Beispiel ein berühmtes Denkmal, welches an Goethe und Schiller als bedeutende deutsche Dichter und Denker erinnern soll (vgl. Gruppenbild). Insbesondere der Stadtpark mit seinen künstlichen Ruinen hat uns alle sehr begeistert. Goethe selbst hat bei der Gestaltung des Parks mitgewirkt. Am Ende der Führung schauten wir uns ebenfalls das Schillerhaus an, betrachteten es aber nur von außen. Nach der Führung freuten sich alle auf das Abendessen in der Jugendherberge. Nach diesem durften wir den Abend eigenständig verbringen und hatten allesamt auf unterschiedliche Art und Weise einen gemütlichen Abend in der Stadt. Einige von uns erlebten in der Dämmung außerdem eine imposante Statuen-Eröffnung.
Am nächsten Morgen fuhren wir nach dem Frühstück in das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald, welches nicht weit vom Stadtzentrum entfernt liegt. Ein einführender Dokumentarfilm und ein informativer Rundgang über das gesamte Gelände des Lagers versetzten uns in Betroffenheit. Wir konnten uns kaum vorstellen, wie die Opfer der NS Zeit gelitten haben mussten, doch noch weniger verstanden wir die Motive der Nazis und wie einfache Menschen zu diesen Gräueltaten fähig sein konnten. Schließlich traten wir nach der berührenden Führung die Fahrt nach Hause an.
In dieser kurzen Zeit durften wir zwei Seiten dieser beeindruckenden Stadt und Deutschlands kennenlernen. Beide Seiten sind Teile unserer Erinnerungskultur, welche wir wahren sollten, auch wenn der eine Teil so schön und der andere so grausam erscheint. Viele von uns würden die Reise noch ein weiteres Mal antreten, denn diese kleine Stadt trägt mehr in sich, als man nach dem ersten Betrachten denken würde.
Inga Bogena, Q1