Schüler des Leistungskurses der Q2 auf der Studienfahrt nach Straßburg
Europa zum Anfassen: Französischlerner auf der Entdeckungsreise zum Europäischen Parlament
22.11.2015
In den kalten, vom Regen durchnässten Novembertagen fand die jährliche Studienfahrt der Französischkurse nach Straßburg statt. Eine Woche nach dem grausamen Attentat vom 13. Dezember in Paris versuchten die jungen Europäer ihr gewohntes Leben aufzunehmen.
So die Schüler der Französischkurse aus zahlreichen Dortmunder Schulen und Nachbarstädten. Durch die Teilnahme an dieser Studienfahrt nach Straßburg wollten sie nicht nur dem Französischen Volk ihr Mitgefühl zeigen, sondern sich auch in den europäischen Institutionen die Bestätigung ihrer europäischen Solidaritätshaltung holen.
Trotz Dauerregen zeigte sich die zauberhafte elsässische Hauptstadt mit vielen kleinen Cafés, Boutiquen und beeindruckenden Bauwerken der Besuchergruppe vom Gymnasium An der Stenner und MGI von einer ihrer schönsten Seiten. Der kalte und gemeine Regen verhinderte zwar die LK-Schüler die gesamte Schönheit der Straßburger Altstadt, die inzwischen das Weltkulturerbe ist, zu erfassen. Dafür aber konnten sie die einzigartige Kathedrale der Elsässischen Hauptstadt mit ihrem Zeitmechanismus aus dem 16. Jahrhundert bewundern und wurden vielen Details des Domes kundig.
Die Stadtführung in der französischen Sprache bestätigte ebenfalls die Besonderheit dieser Reise, auf der die jungen Teilnehmer ihre Sprachkenntnisse unter Beweis stellten.
Die elsässische Küche konnte viele Geschmäcker zufriedenstellen, die nicht nur aus einem Flammkuchen im elsässischen Restaurant à l’Ancienne Douane und im Gurtelhoft bestand, sondern auch aus einem leckeren französischen Mittagessen in der Orangerie.
Straßburg, die französische Stadt, die viele Gemeinsamkeiten mit der deutschen Kultur aufweist, weil sie fünf Mal ihre nationale Zugehörigkeit wechseln musste, ist eine beeindruckende Verschmelzung der französischen und deutschen Kultur.
Und just dieser historisch bedingte Wechsel der Zugehörigkeit war damals das endscheidende Argument für die Wahl eines der drei Standorte der Europäischen Gemeinschaft.
Die rund 270.000 Einwohner-Stadt im Nord-Osten Frankreichs beherbergt den Sitz des Europarates und des Europaparlaments - zweier für die Politik und Wirtschaft Europas wichtige Institutionen.
Die Studienreise nach Straßburg gehört zu diesen außergewöhnlichen Reisen, die schwer zu bestimmen sind. Kann eine Reise nur aus wichtigsten Hauptzielen bestehen? Lässt sich die geschichtsvolle Studienreise mit wenigen Worten zusammenfassen? Ist die Besichtigung einer außergewöhnlichen französischen Stadt bedeutender als der Besuch der Europäischen Institutionen?
Die Auslandsgesellschaft in Dortmund, die diese Reise jährlich vorbereitet und durchführt, macht den Teilnehmern diese Entscheidung nicht einfach und verfeinert diese Reise durch zahlreiche, noch interessantere Details. So dieses Jahr. Die Teilnehmer hörten nicht nur den interessanten Vortrag von Herrn Stock, eines Mitarbeiter des Europazentrums in Metz über die Aufgabenfelder des Europarates, sondern konnten das Robert-Schuman-Haus in Scy-Chazelles besichtigen und dort viele interessante Informationen über den Gründer und Vater der Europäischen Union entnehmen. Die Bedeutung (?) des Europa-Visionärs, seine einzigartige Europa-Idee, seine Unbeirrbarkeit in Sachen gemeinsamer Weg für den Alten Kontinent überraschten alle Besucher.
Der weitere Höhepunkt der Reise – der Besuch des Europäischen Parlaments – konnte die ersten Eindrücke aus Scy-Chazelles nicht übertrumpfen, sondern nur sinnvoll ergänzen.
Der Besucherdienst des Europäischen Parlaments hatte allen Teilnehmer sehr interessante und aktuelle Informationen zu Europapolitik geliefert. Auch die brennenden Fragen zum Terrorismus in Europa und der Haltung der Europäischen Union gegenüber dieser Gewalt wurden thematisiert. Bei einigen Stenner- Schülern rief der Besuch des Europäischen Parlaments schöne Erinnerungen an ihren Besuch von vor zwei Wochen, den sie im Rahmen des Euroscola-Projekts gemacht haben in Erinnerung. Sie konnten sich als „Kenner“ profilieren und eigene Eindrücke der gesamten Besuchergruppe schildern.
Die Begegnung mit den europäischen Institutionen ist ein wichtiger Bestandteil der Studienreise, der häufig den „Aha“-Effekt hervorruft und viele Puzzleteile über das Europawissen zusammenfügt.
Der Besuch des Deutsch-Französischen Forums, auf dem die Schüler sich über mögliche deutsch-französische Studiengänge informieren können und somit ihre Zukunft planen, sowie die Infoveranstaltung über den Freiwilligendienst im Ausland, runden die Studienreise nach Straßburg ab.
Für die elf Oberstufenschüler des Gymnasiums An der Stenner und des Märkischen Gymnasiums in Iserlohn und deren Begleiterinnen bot die Studienreise nach Straßburg unvergessliche Erlebnisse, die den Geist Europas noch verständlicher machten.
Die Fahrt nach Straßburg gehört zu den etablierten Exkursionen des Gymnasiums An der Stenner und ermöglicht vielen Schülern nicht nur die Nachbarkultur hautnah zu erleben, sondern vor allem den Geist Europas zu spüren, zu erleben und vor allem zu verstehen.
Kathrin Krenczer und Christiane Littfaß